Moin moin liebe Ehrgeizerinnen und Ehrgeizer!

Ruhig, entspannt und gelassen sind Eltern vor Beginn eines Wettkampfes oder Spiels ihrer Sprösslinge. Sie plaudern, haben Spaß, freunden sich ggfs sogar mit den gegnerischen Eltern, Verwandten und Bekannten an - vor lauter Übermut geben sie sogar das eine oder andere Getränk aus…

Doch mit Start- oder Anpfiff bzw. Spielbeginn ändert sich das cool-lässige Auftreten der Fangemeinde. Während die Kids auf dem Spielfeld ihrer Linie treu bleiben (fair, freundlich und nach bestem Wissen und Gewissen die Spielregeln einhalten) wechselt die Tonlage am Rand des Spielfeldes ins Ungemütliche bis hin zum Donnerwetter. Nicht selten bricht ein Stimmengewitter aus. Das eigene Fleisch und Blut wird bei guten Leistungen mit Applaus und Zurufen kommentiert, bei Fehlleistungen im Gegenzug lautstark kritisiert. Aber am allerschlimmsten sind die Anfeuerungsrufe oder Klatscheinlagen, wenn der Gastspieler einen Fehler macht. Hier hören das Verständnis und der Charakter auf. Ebenso ein absolutes „No-go“ sind die Ausdrücke, ja regelrecht Beschimpfungen, an den Gegner (oder Referee), wenn dieser eine Fehlentscheidung trifft und noch schlimmer: ein Foul begeht!

 

Dann gibt es bei der Generation Golf 1-3 kein Halten mehr. Der Puls schießt in die Höhe, das Haupt gleicht langsam aber sicher einem Feuerball und die Hände verkrampfen sich zu Fäusten. Die Wut platzt heraus, die bis dato unterdrückten Worte entweichen geschossartig - wie die Luft aus einem fehlgeknoteten Luftballon.

 

Selbst wenn außenstehende Gemüter versuchen zu besänftigen bzw. die blankliegenden Nerven der Lauthalslaunischen zu beruhigen, sind wir den hochmotiviert spielenden Kindern am peinlichsten. In Grund und Boden könnten sie für uns versinken – mit Recht. Das Gezeter um die Spielfeldfläche herum geht niemals spurlos an ihnen vorbei. Der Druck, dem sie ohnehin ausgesetzt sind, wächst. Die Stimmung überträgt sich. Der Beschützerinstinkt wird geweckt. Angst und Unruhe entsteht in den kleinen Seelen.

 

Lassen wir ihnen doch den Spaß an der Freude. Sie meistern die Lektionen des Lebens von ganz alleine. Sie lernen zu gewinnen und zu verlieren. Sie lernen sich durchzusetzen und mit Ehrgeiz und Selbstdisziplin umzugehen. Unsere eigenen Schwächen müssen nicht auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen werden. Was wir im Leben nicht erreicht haben, ist auf unserem Mist gewachsen. Also: Selbst besser machen oder Schlamm drüber. Speak kuhlisch!

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